Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien ist eine heilige, universelle und apostolische Kirche. Sie leitet ihre Lehre von der Überzeugung ab, dass in der Heiligen Schrift göttliche Inspiration vorliegt. Dabei stützt sie sich auf die Auslegung der Heiligen Schrift durch die heiligen Väter sowie Traditionen, die sie von den heiligen Aposteln empfangen hat. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien gilt als die älteste christliche Kirche nach der Urgemeinde Jerusalem und wurde im Jahr 43 nach Christus durch den Hauptapostel Petrus in Antiochien gegründet. Das Neue Testament berichtet davon, dass die Jünger Jesu in Antiochien zum ersten Mal „Christen“ genannt wurden (vgl. Apg 11,26). Von Antiochien aus wurde nach der Tradition der Großraum Syrien christianisiert. Der Apostel Petrus gilt als Gründer und erster Bischof Antiochiens. Zu ihm steht der heute in Damaskus residierende syrisch-orthodoxe Patriarch, Seine Heiligkeit Moran Mor Ignatius Aphrem II., in ununterbrochener apostolischer Sukzession. Er ist der 123. Patriarch in Nachfolge des Apostel Petrus und trägt den Titel „Patriarch der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien und des ganzen Ostens“. Die Heilige Synode unter der Leitung Seiner Heiligkeit des Patriarchen ist die höchste, theologische und gesetzgebende Instanz der Kirche.
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien feiert heute noch ihre Liturgie in der aramäischen Sprache, die als Muttersprache Jesu und seiner Apostel gilt. Sie lebt in dem Glauben, wie er von den drei heiligen ökumenischen Konzilen von Nicäa (325 n. Chr.), Konstantinopel (381 n. Chr.) und Ephesus (431 n. Chr.) niedergelegt wurde.
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche ist im Glauben in größer Nähe zu den Kirchen des Vorderen Orients (Koptisch-Orthodoxe Kirche, Armenisch-Apostolische Kirche, Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, Eritreisch-Orthodoxe Kirche) und bildet mit diesen Kirchen die „orientalisch-orthodoxe“ bzw. „altorientalische“ Kirchenfamilie. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien ist weltweit in allen großen ökumenischen Gremien vertreten. Sie ist vertraglich im intensiven Kontakt zur Römisch-Katholischen Kirche, mit der seit dem 23. Juni 1984 eine Vereinbarung besteht, die eine enge Zusammenarbeit auf vielen Gebieten sowie unter bestimmten Bedingungen Sakramenten-Gemeinschaft der jeweils anderen Glaubensgemeinschaft zum Inhalt hat. Auch die Kontakte zu den byzantinischen Kirchen sowie zu den evangelischen Kirchen sind fruchtbar und werden stetig intensiver.
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche ist in Form von Erzdiözesen oder Patriarchalvikariaten in folgenden Regionen vertreten: Naher Osten (Syrien, Irak, Israel, Jordanien, Libanon, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate), Europa (Schweden, Niederlande, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Vereinigtes Königreich, Spanien, Deutschland, Schweiz, Österreich), Nordamerika (USA, Kanada), Zentral- und Südamerika (Guatemala, Argentinien, Brasilien), Ozeanien (Australien, Neuseeland) sowie Indien (autonomes Katholikat).